Jah­res­rück­blick 2020 Büh­ne Wehntal

Wir sind uns ver­mut­lich alle einig. So ein Jahr wie es das 2020 war, haben wir alle noch nicht erlebt. Müs­sen wir auch nicht, wenn es nach mir ginge.

Im Früh­ling sind wir nor­ma­ler­wei­se unter­wegs und schau­en uns neue Stü­cke an, die auch für uns in Fra­ge kom­men könn­ten. Kurz bevor alle Thea­ter dicht machen muss­ten, haben wir uns im Thea­ter Frie­sen­berg in Zürich «Hesch en Vogel?» ange­schaut. Wir dach­ten uns, «Her­zig». Ziem­lich bald stand fest, dass dies unser Stück für die Sai­son 2020 sein wird. Im Nach­hin­ein bestä­tig­te sich die­ser Ent­schluss als rich­ti­ge Ent­schei­dung. Her­zig, lus­tig und kurz­wei­lig, genau was unser Publi­kum im letz­ten Herbst brauchte.

Geplan­te Lockerungen!

Eben­falls durf­ten wir an die­sem Abend Bri­git­te Schmid­lin, die Regis­seu­rin des Stü­ckes ken­nen­ler­nen. Wir fan­den uns sofort sympatisch.

Coro­na wur­de ab Februar/März immer mehr zum The­ma und zum Mit­tel­punkt unse­rer Über­le­gun­gen. So ent­schlos­sen wir uns – in Abspra­che mit dem über 70-jäh­ri­gen Hans­pe­ter Rie­der, der zuerst im Gespräch um die Regie stand – für Bri­git­te, die nicht in der Risi­ko­grup­pe war.

Die letzt­jäh­ri­ge Gene­ral­ver­samm­lung stell­te den Vor­stand vor eine ech­te Her­aus­for­de­rung. Ande­re Ver­ei­ne sag­ten ihre GV’s ganz ab. Das schien uns nicht zuläs­sig, daher such­ten wir eine Alter­na­ti­ve. Schluss­end­lich führ­ten wir unse­re GV 2020 per Post durch.

Ulri­ke Kiess

Das war das ers­te Mal in der Geschich­te der Büh­ne Wehn­tal, dass die GV in die­ser Form durch­ge­führt wur­de. (Hof­fent­lich auch zum letz­ten Mal) Das kam bei unse­ren Mit­glie­dern mehr­heit­lich gut an. Es freu­te uns sehr, dass wir für Mir­jam Min­der, die den Vor­stand bereits wie­der ver­liess, einen tol­len Ersatz gefun­den haben. Ulri­ke Kiess ver­stärkt den Ver­eins­vor­stand seit Früh­ling tat­kräf­tig.

Ob wir auch im Coro­na Jahr spie­len, ver­schie­ben oder absa­gen, führ­te zu kur­zen Dis­kus­sio­nen zwi­schen Vor­stand und ein­zel­nen Mit­glie­dern. Aus­sa­gen wie; «aus­ru­hen», «Pau­sie­ren», «neue Kraft schöp­fen» oder aber «gros­ser Auf­wand» waren legi­ti­me Grün­de, die genannt wur­den. Ich glau­be aber, ich war noch nie so aus­ge­ruht, wie im Früh­ling 2020. Und… ich den­ke, ich spre­che hier für den gan­zen Vor­stand. Wir waren auch mit­ten in der ers­ten Wel­le vor­sich­tig opti­mis­tisch und star­te­ten etwas ver­spä­tet mit den Proben.

Wir muss­ten auch den Büh­nen­bau neu orga­ni­sie­ren. Doris und Pat nah­men sich eine Aus­zeit. Mit der Hil­fe von erfah­re­nen – aber auch zwei neu­en – Mit­hel­fern wur­de der Büh­nen­bau eine gute Sache und ein Teil des Vor­stan­des lern­te so mehr übers Far­ben mischen und über Handwerken.

Mit dem aus­wär­ti­gen Auf­tritt in Engstrin­gen im vor­an­ge­gan­ge­nen Jahr 2019 haben wir «Blut geleckt» und Spass bekom­men, an der Mög­lich­keit aus­ser­halb des Wehn­tals zu spie­len. So kam die Ein­la­dung ans Thea­ter­fes­ti­val Mei­rin­gen, wel­ches im letz­ten Juni statt­ge­fun­den hät­te, gera­de rich­tig. Wir hät­ten «Ster­ben für Anfän­ger» vor gros­sem Publi­kum gespielt. Lei­der fiel auch die­ses Fes­ti­val Covid-19 zum Opfer. Eben­so auch unser geplan­ter Vereinsausflug.

Bri­git­te Schmid­lin (auf Sofa)

Im Som­mer war klar, dass wir unse­re Sai­son, wenn gleich auch in abge­speck­ter Form, durch­füh­ren kön­nen. Mit Schutz­kon­zept und weni­ger Publi­kum stand unse­rer Pre­miè­re im Sep­tem­ber nichts mehr im Weg. Wir mach­ten damit ganz vie­len Men­schen (inkl. Büh­nen- Küchen­mann­schaf­ten, Schau­spie­le­rIn­nen) eine Freude.

Kurz nach der Der­niè­re stie­gen die Coro­na Fall­zah­len wie­der und so konn­ten wir unse­ren Chlaus­hö­ck nicht mehr durch­füh­ren. Auch wei­te­re gemein­sa­me
Thea­ter­be­su­che müs­sen wei­ter warten.

Im Dezem­ber muss­ten wir uns lei­der von Mar­kus Bräm ver­ab­schie­den. Mar­kus litt schon län­ge­re Zeit an einer Mus­kel­krank­heit, die ihn immer mehr ein­schränk­te. Trotz­dem half er – nach sei­nen Mög­lich­kei­ten – immer mit oder besuch­te unse­rer Vor­stel­lun­gen. Mar­kus war ein Aktiv­mit­glied ohne Wenn und Aber. Ich durf­te ihn lei­der nicht mehr so gut ken­nen­ler­nen. Sei­ne Kin­der erzähl­ten Eve­ly­ne und mir aber, anläss­lich der Beer­di­gung, ein paar Anek­do­ten, die zeig­ten, dass Mar­kus ein neu­gie­ri­ger und lebens­be­ja­hen­der Mensch gewe­sen war.

Wir hof­fen, mit euch auch im lau­fen­den Jahr eine tol­le Thea­ter­sai­son zu haben und viel­leicht gemein­sam das eine oder ande­re Thea­ter zu besuchen.

Kat­rin

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