Fon­due-Knig­ge & Rezept

Ein Fon­due­plausch ist etwas gemüt­li­ches. Doch sind die Rezep­te und die Anstands­re­geln von Fami­lie zu Fami­lie unter­schied­lich. Als auf­ge­wach­se­ne Zür­che­rin mit Wur­zeln aus der gan­zen Schweiz, ist mir vor allem der über­lie­fer­ten Fon­due-Knig­ge mei­ner Suis­se Roman­de Ur-Gross­mutter hän­gen geblie­ben und nicht sel­ten ärge­re ich mich beim Fon­due-Essen mit Freun­den, dass nicht alle fol­gen­de Regeln kennen. 

Fon­due-Knig­ge von Grandmaman

  • Krank erschei­nen: Nie­mand will dei­ne Erkäl­tung. Weder am Tisch noch im Topf.
  • Genug Trin­ken: Weiss­wein oder Tee hel­fen bei der Verdauung.
  • Rück­sicht neh­men: Bei viel Schnaps im Käse lei­det der Geschmack und ist nicht jeder­manns Sache.
  • Nicht zu heiss: Die Flam­me soll den Käse leicht blub­bern lassen.
  • Kei­ne Brot-Fische: Das Brot im Topf zu ver­lie­ren, gilt als gro­bes Missgeschick.
  • Kei­ne Eile: Der Käse soll stets in Bewe­gung blei­ben. Man rührt bis der nächs­te bereit ist einzutauchen.
  • Unend­lich viel Genuss: Die Rühr­be­we­gung erfolgt nicht im Kreis, son­dern in einer 8.
  • Kein Fut­ter­neid: Fon­due ist kein Schwert­kampf. Nur eine Gabel soll gleich­zei­tig im Topf sein.
  • Kein Kle­ckern: Der Käse wird mit der Gabel über dem Topf gedreht, bis er kei­ne Fäden mehr zieht.
  • Kein Krat­zen: Beim lösen der Krus­te darf auf kei­nen Fall mit der Gabel am Topf­bo­den gekratzt werden!
  • Ker­zen anzün­den: Die Flam­men ‘ver­bren­nen’ den Käse Geruch in der Wohnung.

Wer wei­ter­hin Lust auf einen Fon­due­plausch hat, kann nun unser Haus­re­zept nachkochen.


Zuta­ten für 4 Personen

  • 1 – 2 Knoblauchzehen
  • 800g Fon­due-Käse­mi­schung
  • 4 TL Maisstärke
  • 3.5dl Weiss­wein (Mit Kin­der: alko­hol­frei­er Apfel­wein oder Apfelsaft)
  • 1TL Zitro­nen­saft
  • Pfef­fer
  • Mus­kat
    • Habt ihr eine Mus­kat­müh­le reicht eine hal­be Umdrehung
  • 600 – 800g Brot und/oder klei­ne gekoch­te Kartoffeln.
    • Für einen bes­se­ren Halt eig­nen sich hier­zu schma­le läng­li­che Bro­te (wie Baguette), sodass jedes Stück eine Rin­de hat.
    • Das Brot kann auch einen Tag vor­her gekauft wer­den damit es trock­ner und grif­fi­ger wird.

Zube­rei­tung

Herr Dr. und Frau Star­ke üben für ihre Einbürgerung

Das Brot in 2 – 3cm gros­se Wür­fel schnei­den und im Brot­korb sam­meln. Die gekoch­ten Kar­tof­feln im vor­ge­wärm­ten Kar­tof­fel­beu­tel warm halten.

Knob­lauch­ze­hen hal­bie­ren und mit deren Schnitt­flä­che das Caque­lon (Topf) aus­rei­ben. Die Knob­lauch­hälf­ten anschlies­send ins Caque­lon legen. 

Fon­due-Käse­mi­schung, Mais­stär­ke, Weiss­wein, Zitro­nen­saft gemein­sam im Caque­lon mischen und unter ste­ti­gem Rüh­ren auf­ko­chen. Ist die Mas­se zu flüs­sig, reicht es die Flüs­sig­keit ver­damp­fen zu las­sen, oder wenig Mais­stär­ke dazu­zu­ge­ben. Ist sie zu fest, reicht ein biss­chen Weiss­wein. Die Mas­se je nach Geschmack mit Pfef­fer und Mus­kat wür­zen.

Das Fon­due leicht köchelnd auf das Rechaud (Tisch­herd) stel­len. Brot­wür­fel auf die Gabel ste­cken und sofort mit Rüh­ren beginnen.

Schnaps­lieb­ha­ber stel­len sich ein Gläs­chen Kirsch neben den Tel­ler und befeuch­ten ihr Brot vor dem Ein­tau­chen in den Käse darin.

Am Ende des Genus­ses folgt die Gross­mutter (Käse­krus­te). Befolgt ihr den Knig­ge, ist die­se leicht vom Boden zu lösen und ist der krö­nen­de Abschluss jedes Fondue-Schmauses.

En Gue­te!

Habt ihr wei­te­re Anstands­re­geln und wel­che Abwei­chun­gen hat euer Haus­re­zept? Lasst es uns in den Kom­men­ta­ren wissen.

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